Sulzstrasse 22

Für diesen Bildstock finden sich keine Urkunden und auch keine Notizen in den Archiven aus der fürstäbtischen Zeit. Der Bildstock wurde um 1905 erstellt und ersetzte ein Feldkreuz aus den Zeiten der «Gottshaus eigenen Strass» von Mariaberg nach Goldach. Er stand an der Kreuzung Klosterstrasse/Ochsengartenweg. Der Architekt und der Bildhauer der Kreuzigungsgruppe sind unbekannt. Als dort 1905 die Villa Flurhof gebaut wurde, passte das Mahnmal nicht mehr zum neuzeitlichen Herrschaftshaus. Entweder wurde es nicht mehr geduldet oder der Standort fiel Strassenbauten zum Opfer. Der Goldacher Förster Karl Schnetzer rettete das alte Wegzeichen und liess das ehrwürdige Kreuzbild im neugotisch gebauten Stil neben seinem Wohnhaus an der Sulzstrasse 22 aufstellen. Eine gleichzeitig neu südwärts gebaute Strasse hiess daher Bildstrasse, bis man sie später patriotisch gesinnt in Tellstrasse umtaufte.

Der Sohn des Försters, auch mit Namen Karl Scherrer, war bereits 66 Jahre alt, als er sich entschloss, den Weiterbestand des von seinem Vater so hochgeschätzten Bildstocks der Goldacher Bevölkerung für alle Zeiten zu sichern. Am 21. September 1982 unterschrieb er im Grundbuchamt einen Dienstbarkeitsvertrag zugunsten der Katholischen Kirchgemeinde Goldach. Diese kann die Bildstockanlage dauernd am jetzigen Standort belassen. Sie verpflichtet sich zudem, die Bildstockanlage oder Teile davon nicht zu veräussern und bei einer Verlegung den neuen Standort innerhalb der Grenzen der Politischen Gemeinde zu bestimmen.

Die Einmündung der Tellstrasse und das Trottoire an dem der Bildstock steht, sind 2014 durch die Gemeinde neugestaltet worden. Der Goldacher Restaurator Johann Herovits hat diesen wohl qualitativ besten Bildstock gleichzeitig vortrefflich renoviert. Dabei ist ein neuer Gartenzaun so platziert worden, dass Besucher nun Zugang haben, um die Kreuzigungsgruppe nahe zu betrachten und am Sockel über den Treppenstufen die vergoldete Schrift «Gelobt sei Jesus Christus» wieder lesen zu können.

Impuls

Dem Leben trauen

Sich sicher fühlen heisst:
dem Leben trauen, mit allem was auf
mich zukommt,
meinen Stärken vertrauen,
mich andern Menschen anvertrauen.
Wo oder warum muss ich dafür
sichere Pfade des Lebens verlassen?
Um neue Erfahrungen zu machen,
um mich lebendiger zu fühlen,
um mehr so zu leben, wie Gott mich
geträumt hat,
weil ich mich in Gottes Liebe
geborgen und sicher fühlen darf.